Die Geschichte des Dorfes Rech
Rech an der Ahr im Saffenburger Land
Die Geschichte des Dorfes Rech an der Ahr im Saffenburger Land ist eng verbunden mit der gleichnamigen Herrschaft, die erstmals 1074 erwähnt wird.
Ähnliche urkundliche Erwähnungen der Nachbardörfer Dernau und Mayschoß lassen den Schluss zu, dass erste Ansiedlungen vor rund neunhundert Jahren sich im Gebiet des heutigen Ortes befanden. Der Volksmund weiß, dass der erste Ritter Adelbert von Saffenberg einigen seiner Untertanen die Erlaubnis gab „dort in diesem Reche zu siedeln“. Als „Rech“ wird im Rheinland allgemein ein bebuschter grasbewachsener Abhang bezeichnet.
Urkundlich gibt es Rech seit 1454
Die ersten Ansiedlungen befanden sich am Fuße des Nollbergs, eingebettet zwischen Bärenbach und Nollbach. Die Nähe der Ahr wurde wegen der vielen Hochwasser gemieden.
Erste urkundliche Erwähnung findet man am Elisabethtag, dem 19.11. im Jahre 1454, als Graf Ruprecht von Virneburg, Lehnherr auf der Saffenburg, das Dorf „Reche“ als seinen Besitz nennt. Das älteste noch erhaltene Haus in Rech datiert aus dem Jahre 1448.
Die Saffenburg und das Saffenburger Land wurden im Laufe der Jahre mehrfach geplündert und beschossen. 1632 von schwedischen, 1633 von kurkölnischen und spanischen Truppen. 1676 von kurtrierischen und 1701-1703 von französischen Truppen. Um Raubrittertum zu vermeiden, wurde die Burg am 16.02.1704 auf Wunsch der Bevölkerung durch Artilleristen der Jülischen Garnison gesprengt. Die Reste dienten den Ortschaften als Steinbruch.
Die Kirche St. Luzia
Seit 1499 gab es in Rech eine Kapelle zu Ehren der hl. Odilia und hl. Luzia. 1632 plünderten die Schweden Rech und auch die kleine Kapelle und nahmen die Reliquien der hl. Luzia mit.
Am 8. Mai 1720 wurde von der Gemeinde der Grundstein zum Bau einer neuen Kapelle gelegt. Sie ist ein schlichter, dreiseitig geschlossener Saalbau mit Rundbogenfenstern von 17 m Länge und 7,50 m Breite.
Seit 1510 haben die Recher das Privileg, anlässlich der Wallfahrt zur Pfarrpatronin, der heiligen Lucia, am 13. Dezember rund um die Pfarrkirche einen Markt abzuhalten. Von weit her strömten die Händler aus der ganzen Eifel und boten ihre Waren an.
Der Heimat- und Verkehrsverein Weindorf Rech e.V. hat diese Tradition 1990 wieder aufgegriffen. Besuchen Sie unseren einmaligen Lucia-Markt am 2. Adventwochenende.
Die Nepomukbrücke
Im Jahre 1723 wurde mit dem Bau der St. Nepomukbrücke begonnen. Auf den Pfeilern lag eine Holzbalkendecke. In den Jahren 1764-65 wurden die Gewölbe der Brücke fertiggestellt und 1789 wurde die Figur des hl. Johannes von Nepomuk auf der Brücke aufgestellt. Diese wurde aber bereits 1804 bei einem schrecklichen Hochwasser weggeschwemmt. 1822 war man in der Lage, die zerstörte Brücke wieder aufzubauen.
1910 gab es wieder ein verheerendes Hochwasser, welches mit dem im Jahr 1804 vergleichbar war. Dieses Mal überstand die Brücke von Rech als einzige Ahrbrücke den starken Wassermassen der Ahr.
Im Jahre 1920 stiftete der Eifelverein einen neuen Brückenheiligen, nachdem die Statue zuletzt von amerikanischen Soldaten im 1. Weltkrieg in die Ahr geworfen wurde.
Bei der großen Ahrflut in der Nacht vom 14. auf den 15. Juli 2021 wurde die Nepomukbrücke wiederum so stark beschädigt, dass die Brücke leider nach 300 Jahren abgerissen werden musste.
Der hl. Nepomuk konnte jedoch geborgen werden und wird eine neue Brücke zieren.
Weinbau
Die Tradition des Weinbaus an der Ahr geht bis auf die Frankenzeit zurück. 893 wird im Prümer Urbar (Güteverzeichnis) ein Weinberg im Dernauer Tal aufgeführt.
Neben den geistigen Herren gab es weltliche, wie Wilhelm von Saffenberg, der seinen Vettern, den Herren von Blankenheim, einige Weinberge im Recher Herrenberg überließ. Daher stammt der Name der bekannten Recher Weinlage.
Die Rebfläche der Gemeinde beträgt 34 ha bestockte Fläche, davon ca. 90 % Rotwein. Heute leben in Rech neun Winzerfamilien, die ihren Wein selbst anbauen und vermarkten.
Die exzellenten Ahr-Rotweine aus Rech sind bei Kennern und Weinliebhabern in aller Welt gefragt. Und sie wissen: eine Reise an die Ahr lohnt immer.
In Rech finden Sie neben charmanten Einkehrmöglichkeiten auch viele ausgeschilderte Wanderwege. Besuchen Sie uns bei einer Wanderung über den Rotweinwanderweg mit Freunden und Familie, kehren Sie ein und verkosten Sie bei einer Weinprobe unsere Recher Weine.