Junggesellenverein Rech
Vorstellung des Junggesellenvereins Rech – gelebte Geschichte, gepflegtes Brauchtum
Wer durch Rech an der Ahr spaziert, begegnet nicht nur malerischer Natur und historischem Fachwerk – sondern auch einem lebendigen Stück Dorfgeschichte: dem Junggesellenverein. Er ist nicht nur der älteste noch bestehende Verein des Ortes, sondern ein Hüter jahrhundertealter Traditionen, die das Dorfleben bis heute prägen
Spuren bis ins Jahr 1615
Auf der ersten Seite des erhaltenen Junggesellenbuches von 1823 ist die Jahreszahl 1615 zu finden – möglicherweise das Gründungsjahr des Vereins. Ob dies zutrifft, lässt sich heute leider nicht mehr mit Sicherheit sagen, da die ältesten Teile des Buches nur noch fragmentarisch erhalten sind. Doch eines ist sicher: Bereits 1747 sind Aktivitäten des Vereins schriftlich belegt. Und wenn ein Verein so lange besteht, dann nicht wegen der Paragraphen – sondern wegen der Menschen, die mit Herzblut und Zusammenhalt das Leben im Dorf mitgestalten.
Der Maibrauch – Rechs ältestes weltliches Brauchtum
Besonders sichtbar wird das Wirken des Junggesellenvereins in der „Mainacht“, wenn ein jahrhundertealter Brauch lebendig wird: der Maibrauch. Schon eine Beschreibung aus dem Jahr 1900 erzählt, wie am Tag vor dem 1. Mai ein Maibaum aufgestellt wird – eine hohe, schlanke Buche aus dem fürstlichen Wald, traditionell gespendet und mit vereinter Kraft, auch von verheirateten Männern, aufgerichtet.
Doch das Aufstellen des Baumes ist nur der Auftakt: In der Mainacht findet die feierliche Versteigerung der Mailehen statt. Dabei werden die Mädchen des Ortes „versteigert“ – natürlich symbolisch. Wer den Zuschlag erhält, darf seine Mailehen im Mai offiziell besuchen und umwerben. Ein charmanter Brauch, der Gemeinschaft, Freude und einen Schuss romantischer Spannung ins Dorfleben bringt.
Ein Vorstand mit Würde – und augenzwinkernder Tradition
Mit der Mainacht wird auch ein neuer Vorstand gewählt – bestehend aus acht Ämtern, deren Bezeichnungen an eine vergangene Zeit erinnern, aber mit Stolz und Humor gepflegt werden:
- Der Schulze
- Der Altmunizipalrath
- Der Jungmunizipalrath
- Der Altschöffe
- Der Jungschöffe
- Der Fähnrich
- Der Schreiber
- Der Ratgeber
Diese Ämter zeigen: Der Junggesellenverein ist mehr als ein lockerer Zusammenschluss – er ist ein kleines Spiegelbild von Gemeinschaft, Verantwortung und Zusammenhalt.
Jung, aber traditionsbewusst
Trotz des historischen Fundaments ist der Junggesellenverein Rech kein verstaubtes Relikt – sondern ein lebendiger Bestandteil des Dorflebens. Mit Veranstaltungen, Gemeinschaftsaktionen und dem festen Willen, Brauchtum in die Zukunft zu tragen, sorgt der Verein für ein aktives Miteinander – und lädt junge Männer dazu ein, Teil dieser besonderen Geschichte zu werden.
Denn wer in Rech Junggeselle ist, hat nicht nur ein freies Herz, sondern auch eine große Tradition zu bewahren. Und das – wie schon seit Jahrhunderten – mit Stolz, Spaß und einem starken Gefühl für Heimat.
Der heutige Vorstand besteht aus folgenden Rechern
- Schulze (1. Vorsitzender): Christoph Schenk
- Altmunizipalrath (Stellvertretender Vorsitzender): Tim Dievenich
- Jungmunizipalrath (Stellvertreter vom Stellvertreter): Marvin Dievenich
- Altschöffe (Kassierer): Jakob Wolff
- Jungschöffe (Stellvertretender Kassierer): Daniel Schreiner
- Fähnrich (Fähnrich): Daniel Solbach
- Schreiber (Schriftführer): Michael Solbach
- Ratgeber (Berater): Patrick Lichius
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